Volles Haus bei der Buchvorstellung Zeitzeuge sprach spontan zu den Gästen Am Freitag dem 14.112014 stellte der Geschichtsverein Pflaumheim unter seinem Vorsitzenden Robert Hock das neue Buch "Ploimer Zeitgeschichten - Spuren der Vergangenheit" vor. Aus besonderem Anlass gedachte man am Anfang der Buchvorstellung des verstorbenen Mitglieds Gertrud Herzog, da für sie zur gleichen Zeit in der Luzia-Kirche der Rosenkranz gebetet wurde. Robert Hock begrüßte sehr herzlich alle anwesenden Gäste, Ehrenmitglieder und einige Zeitzeugen im Haus der Vereine. Er freute sich besonders, dass so viele den Weg dorthin gefunden haben. Er bedankte sich bei Suitbert Kroth, dass er sein Wissen um das Ortsgeschehen und die authentischen Berichte der letzten Zeitzeugen festgehalten hat. damit so ein interessantes und umfangreiches Werk entstehen konnte. Viele weitere Manuskripte schlummern noch bei Suitbert Kroth, so dass noch weitere Bücher entstehen könnten. Robert Hock wies auch darauf hin, dass der Geschichtsverein noch Platz hat, um weitere Geschichten und Bilder zu archivieren, die zu diesem Thema passen. Auf dem Bild von links nach rechts: Ehrenvorsitzender Lothar Rollmann, Buchautor Suitbert Kroth und Vorsitzender Robert Hock bei der Buchvorstellung. Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch die Gitarrensolistin Lisa Baumstark aus Großostheim. Ehrenvorsitzender Lothar Rollmann schilderte zu den einzelnen Kapiteln des Buches selbst Erlebtes und was noch in Erinnerung geblieben ist. Er war begeistert von Informationen, die er selbst nicht wusste und lobte das umfangreiche Werk. Anschließend gab Autor Suitbert Kroth einen skizzenhaften Überblick zum Buchinhalt und las einzelne Passagen aus seinem Werk vor. Er berichtete, wie er bei einem Stadtrundgang in Sarajevo auf den Platz des Attentates von 1914 stieß, das dem österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Gattin Sophia galt. Das Verbrechen ließ ihn seitdem nicht mehr ganz los und daraus entwickelte sich das Buch mit dem bekannten Titel. Suitbert Kroth erzählte auch, dass kurz vor der Buchveröffentlichung zwei 17-jährige Mädchen zu ihm kamen und darum baten, mit ihnen über die Kriegszeiten zu sprechen. Eine ihrer Fragen war den jungen Mädchen besonders wichtig: "Musstest du im Krieg auch schon als Kind Angst ausstehen?" Um diese Frage zu beantworten hatte sich der Autor einen besonderen Ausschnitt aus seinem Buch mit dem Titel "Fliegeralarm" herausgesucht. (Passt auch zum Titelbild) Es war die Geschichte, die er selbst als Junge im Herbst 1943/44 im elterlichen Luftschutzkeller erlebt hatte, als am Ortsrand am Ringheimer Mühlgraben eine schwere Luftmine mit zahlreichen Brandbomben abgeworfen worden war. Genau diese Geschichte las er auch bei der Buchpräsentation vor und plötzlich traten bei ihm und manchen Zuhörern intensive Erinnerungen und Gefühle wieder ganz deutlich zutage. Nach seinem Vortrag traute sich auch ein Zeitzeuge von damals zu erzählen, als die Amis nach Kriegsende in einem endlosen Konvoi durch Pflaumheim fuhren und durch einen Trick der "Ploimer Boys" am Rathauseck in die falsche Richtung gelotst wurden. Robert Hock bedankte sich für die Erzählungen sowie bei Suitbert und Marianne Kroth für ihre Arbeit mit einem kleinen Präsent. Viele Gäste konnte der Geschichtsverein Pflaumheim im Haus der Vereine begrüßen Nach dem offiziellen Teil lud der Geschichtsverein, noch gemeinsam bei einem kleinen Umtrunk und Gebäck sich weiter zu vertiefen. An diesem Abend konnte das Buch auch käuflich erworben werden. Wer das Buch "Ploimer Zeitgeschichten - Spuren der Vergangenheit" kaufen möchte, kann dies in der Bücherei Pflaumheim zu den bekannten Öffnungszeiten oder im Backes in Pflaumheim, Rathausstraße tun. Text: CR, Bilder: Erich Mayer Bearbeitet von Herbert Rachor
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