Acht Generationen Steinhauer

Die Steinmetzfamilie Zahn

 

 
 Alfred Adam, Augustin Karl, Rudolf 

Lioba Anna, Elisabeth Maria geb. Zahn, Albina, Sebastian, Peter Emil

 

Sebastian (1871-1925), heiratete 1908 Elisabeth Maria (1877-1952), auch eine geborene Zahn. Rudolf war Kraftfahrzeugmeister, er ist 1943 in Rußland gefallen, Lioba heiratete den Schneider Richard Bergmann und wohnte direkt neben dem elterlichen Anwesen, Albina war mit dem Schneider Josef Morhardt verheiratet und lebte in Großostheim, Augustin betrieb eine Landwirtschaft und war mit seinem Pferdegespann für den Transport der Steine zuständig, Alfred erlernte das Steinmetz-Handwerk und übernahm den elterlichen Betrieb. Er war mit Erna, eine geborene Rollmann (Schlosser’s), verheiratet. Emil war Schneider und hat in das Wenigumstädter Gasthaus „Zur Traube“ eingeheiratet.

Seit Generationen besitzt die Familie Zahn einen Steinbruch und betreibt das Steinmetz-Handwerk. Der Sohn von Sebastian Zahn, Alfred hat den väterlichen Betrieb übernommen und weitergeführt. Bis ins hohe Alter fertigte er noch von dem weisen Sandstein, der im Zahne-Steinbruch abgebaut werden konnte, Schleifsteine. Der Steinbruchbetrieb wurde Anfang der 1960er Jahre eingestellt. Sein Sohn Manfred, Steinmetz- und Bildhauer-Meister, übt in der siebten Generation das Steinhauerhandwerk aus und führt heute den väterlichen Betrieb. Ein Ur-Enkel von Sebastian Zahn und Sohn von Manfred Zahn, Jens Zahn, Jahrgang 1977, setzt die Tradition seiner Vorfahren fort. Er hat die Meisterprüfung im Steinmetzhandwerk abgelegt und arbeitet im elterlichen Betrieb als Meister in der achten Generation.

 

 
Im Zahne-Steinbruch, rechts Alfred Zahn

Über Jahrhunderte verdienten die meisten Pflaumheimer Männer als Steinmetze und Steinhauer in den sieben Steinbrüchen der Gemeinde das tägliche Brot. Nach Feierabend strömen die Männer scharenweise dem Dorfe zu, heißt es bei Schuck (Heimatbuch von 1937). Die Pflaumheimer waren weithin als geschickte Steinhauer und Steinmetz-Meister bekannt. Sie arbeiteten im ganzen deutschen Reich an vielen Großbaustellen u.a. auch beim Bau des Reichstages in Berlin. Die Zahl der Steinmetze ging ab 1900 immer mehr zurück, der ungesunde Beruf (Staublunge) mit geringer Lebenserwartung wurde jetzt eher gemieden. Man fand in den aufkommenden Schneiderwerkstätten anderweitige Arbeit. Nach dem Krieg verdrängen moderne Baustoffe den Sandstein.

Zahlreiche Bauwerke, Steindenkmäler und Bildstöcke aus vergangener Zeit zeugen noch heute von dem Können dieser Pflaumheimer Handwerker.

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Herbert Rachor

Quellen: Burkhard u. Manfred Zahn, Lothar Rollmann

 

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