Die "Stäetze" Brüder, Peter und Ludwig Rollmann

Die Familie des Peter Rollmann

Antonia,   Lothar,   Peter,   Josef,   Anna,   Albin,   Egon,   Bruno

Der Schneider Adam Rollmann und seine Ehefrau Elisabeth waren Eigentümer des Hauses Nr. 57 direkt hinter der alten Pflaumheimer Kirche, in etwa dort, wo heute der Anbau der Sakristei steht.  Im Jahre 1908 wurde das Rollmann-Haus vom Kirchenbauverein erworben und etwas später abgerissen, um für den geplanten großzügigen Kirchen Um- und Anbau (1914/15) Platz zu schaffen. Die Söhne von Adam Rollmann, Peter und Ludwig bauten 1913/14, gleich unterhalb der Haltestelle „Pflaumheim Ort“, der neuen Eisenbahnlinie Aschaffenburg-Höchst, in direkter Nachbarschaft neue Wohnhäuser. In Hausnummer 160 wohnte die Familie des Peter Rollmann und in 161 die Familie des Ludwig Rollmann. Peter blieb dem Beruf des Vaters treu und hat im neuen Haus die Schneiderei weiter betrieben, bis er 1938 tödlich verunglückte. Er wollte mit dem Motorrad seine fertigen Saccos in Aschaffenburg abliefern und dabei kam es an der Kreuzung am ehemaligen Chaussee-Haus zu einem tödlichen Zusammenstoß. Die fünf Söhne, Josef, Bruno, Albin, Lothar und Egon mit ihrer Schwester Antonia haben, wie in der damaligen Zeit für Pflaumheim typisch, alle das Schneiderhandwerk gelernt.

Die Großmutter der Rollmann Brüder war Maria Eva, eine geborene Weisbecker aus Großostheim. Sie stellte mit Vorliebe zum Mittagessen einen gebackenen „Grumbirnstampes“ auf den Tisch, der in Großostheim mit „Stäez“ bezeichnet wurde.

Wenn also in früheren Zeiten die Maria Rollmann gefragt wurde, was heute Mittag wohl auf den Tisch kommt, soll sie meistens geantwortet haben: „Isch mach heit wirre moin guure Stäez“. Damit war der Hausnamen geboren, der sich über vier Generationen gehalten hat.

Erich Rollmann, ein Urenkel des Adam Rollmann, ist heute (2011) der letzte aktive Schneider in Pflaumheim. Er absolvierte seine Lehrjahre in der Aschaffenburger Kleiderfabrik August Vordemfelde und arbeitet seit 1986 als selbstständiger Unternehmer. Er produziert in seiner mit etwa 20 Näh- und Spezialmaschinen bestückten Werkstatt, noch ganz alleine. In Anbetracht der Konkurrenz aus den billig produzierenden Ländern sieht er keine große Zukunft für seine Schneiderei.

 

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Herbert Rachor

 

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